Wednesday, May 27, 2009

A-do-rable !!!

Wer vielleicht den Eintrag vom November 2007 gelesen hat, weiss, dass Nadja einen ganz süssen Fratz zur Welt gebracht hat. Der süsse Fratz ist seitdem zu einem richtigen Frechdachs mutiert, dessen Lieblingswörter "Nein" und "Pipi" (mit stolzem Zeigen auf sein Pipi) sind.
Ja und neben den blonden Haaren und den blauen Augen hat er auch das komische Talent seiner Mutter geerbt - wobei der Vater da auch nicht schlecht dabei ist :)

Tuesday, May 26, 2009

Monaco Grand Prix


Dieses Jahr hatte ich das wahnsinns-Glück, mich über Jeromes Eltern zum Grand Prix in Monaco einladen zu lassen.
Die Geschichte ist etwas länger: der Vater kennt einen der Gründer des Kardiologiezentrums, das mehrere Terrassen mit Blick auf die Piste und den Hafen hat. Und der lädt also die Eltern regelmässig zum Grand Prix ein und dieses Jahr durften wir auch mit.




Natürlich sieht man den Grand Prix selber besser auf der Glotze weil man mit Blick auf die Piste nur die Boliden vorbeirauschen sieht aber dafür gab's Champagner dazu und Sonnenschein.

Am Ende hat wie wohl üblich der gewonnen, der am Anfang an erster Stelle stand, Unfälle gab's keine schwerwiegenden und wie wohl auch üblich haben die Yachten im Hafen dem Gewinner mit ihren Sirenen oder Hupen oder wie das für Boote heisst, gegrüsst - was eigentlich im Hafen verboten ist.

Gelungen


Das administrativ betonte französische Strassenfest war ein kleiner beachtlicher Anfangserfolg. Auf die Listen, die wir an die Türen gehängt hatten hatte sich natürlich keiner eingeschrieben. Und nachdem es das ganze Wochendende und gestern satte 32° hatte hat's heute natürlich erstmal ordentlich geschifft.
Aaaber, am Nachmittag riss die Wolkendecke auf, die Temperaturen gingen zumindest nicht weiter runter und als ich - mit einer Stunde Verspätung - endlich im Innenhof angeschnaubt kam, standen da bestimmt 20 Leute um 2 Tische herum.


Und so weiss ich heute abend zu berichten, dass die Nachbarin unter uns am 11. September ein Kind erwartet (will heissen, sie hat inzwischen einen ordentlichen Bauch und ich hab nichts kommen sehen obwohl wir immerhin die gleiche Adresse haben), dass der dazugehörige Vater eine Galerie für Filmplakate hat, wo original Filmplakate (und zwar NUR Originale) für zwischen 30 und 30.000 Euros verkauft werden, dass die Nachbarin vom Erdgeschoss rechts Filmschneiderin ist (oder wie das heisst) und dass das ein Frauenjob ist, in den Lofts wohnt nicht nur die berühmte Catherine M. und der Journalist von Le Monde bei dem sich Jerome Zeitungen ausgeliehen hat, sondern auch eine bekannte Verlegerin (sehr nett aber ihren Namen habe ich natürlich gleich wieder vergessen) und ihr dazugehöriger Lebensabschnittsgefährte ist Journalist bei Marie Claire Maison.
Kurz und gut, das Konzept haben alle verstanden ohne sich einzuschreiben, alle waren glücklich und sogar die Rentner im Gebäude der Strasse kamen vorbei.

Tuesday, May 19, 2009

Straßenfest auf Französisch

Ich erinnere mich an gute alte Zeiten, als eine Horde kreischender und um Vormachtstellung streitender Kinder alljährlich ihre Aufführung zum Straßenfest organisierten – auf die sie am Ende natürlich mächtig stolz waren. Da ich zu selbiger Horde gehörte, kann ich wenig zur Organisation der Erwachsenen sagen, mir scheint aber in Erinnerung zu sein, dass die ganze Geschichte recht spontan über die Bühne ging.
Wetter am Samstag gut ? OK, dann wie üblich: jede Familie bringt einen Tisch mit derselben Anzahl an Stühlen wie Mitglieder der Familie, dazu Fleisch und Salate mit Knoblauchbaguettes, Bier, Sprudel und natürlich Fleisch, 2 oder 3 der Nachbarn stellen noch ihren Profigrill dazu, fertig. Heute nennt man eine selbige Feier BYOB/F (Bring Your Own Beer/Food) und es findet meist im Freundeskreis im Garten statt anstelle des Weges zwischen den Scheibchenhäusern.

Eine mir bis dato vollkommen unbekannte Variante ist die institutionalisierte Nachbarschaftsfeier. Gesponsert von
- dem französischen Senat (jaaa, bitte sehr !!),
- dem Wohnungsbauministerium oder wie das heißt,
- von der Sozialen Union fürs Wohnen,
- der Vereinigung der Bürgermeister Frankreichs,
- der Vereinigung der Bürgermeister der großen Städte (weil die sich natürlich nicht einfach mit den anderen zusammentun können, sollte man glauben???),
- dem Europäischen Parlament (und da sage noch einer, Europa sei Bürgerfern!),
- von der BNP und der Caisse des Dépôts (2 Banken, da weiß man gleich, zu wem man geht, sollte man der Nachbarin anlässlich der Feier zu nahe gekommen sein und nun dringend eine neue Wohnung suchen),
- dem Logistikunternehmen Geodis (die machen bestimmt auch Umzüge),
- der Fondation Nestlé,
- der Fondation Koné (die machen Aufzüge. Ganz uneigennützigen Engagement, vor allem da aktuell alle Aufzüge auf europäische Normen angepasst werden müssen),
- Carrefour (praktisch, da weiß man auch gleich wo man die Plastikbecher kaufen kann)
- Heineken, dazu muss ich ja jetzt nichts sagen
Die vollständige Liste hier : http://www.immeublesenfete.com/index.php4?coe_i_id=19
Dazu gibt’s dann gleich noch Poster, die man im Gebäude anbringen kann auf denen sich jeder eintragen kann mit dem, was er gedenkt zu dem Spaß beizusteuern. Persönlich sehe ich dennoch einen Rekord an Pastis-Flaschen auf uns zukommen.

Das alles weiß ich weil wir jetzt nämlich auch ein Strassenfest geplant haben. Also ich bisher so gar nicht aber meine Nachbarn.
Das Seniorenehepaar neben uns hatte zum Aperitif geladen. Die Nachbarin im Erdgeschoss war nebst Gatte ebenfalls dabei. Da kam die Sprache eben auf die Fête des Voisins und ich sagte, das wär’ doch ganz toll, wo wir so einen schönen Innenhof haben, auch einen kleinen Aperitif zu organisieren. Danach kam nix mehr und ich hab mich auch nicht wirklich drum geprügelt da aktiv zu werden. Bis zum letzten Wochenende. Eine keuchende Aliette kam auf uns zu und verkündete, 1. dass unsere Hauseigene Fête des Voisins für den 26. Mai beschlossen worden ist und dass sie 2. schon einige Mitbewohner eingeladen hat und 3. dass sie natürlich kundtut, dass das alles meine Idee war. Wär’ gar nicht nötig gewesen. Aber da ich nun schon einmal drinhing, bot ich an die Plakate zu machen. Nicht dass die beiden Schleifchenbinderinnen das übernehmen und darunter dann mein Name steht. Das bisschen Würde hätte ich schon gerne behalten.