Monday, July 30, 2007

5 Hochzeiten ohne Todesfall

Im Rahmen der allgmemeinen Heiratswut beginnt man sich langsam so einige Fragen zu stellen: was genau determiniert eine gelungene Hochzeit? Und was kost' der Spass? Nicht zu vergessen: warum um alles in der Welt tut man sich das an?

Für Frauen ist die Antwort denkbar einfach: sie wollen es so, wollten es schon immer so und nicht anders. Die meisten planen ihre Hochzeit seit ihrem 5. Lebensjahr oder seit sie das erste mal Sissy gesehen haben.
Bei Männern wird es schon bedeutend schwieriger. Was in Gottes Namen bringt ein gestandenes Mannsbild dazu, sich in eine mit rosa Blümchen geschmückte Kirche zu stellen und eine Frau zu ehelichen, die er nach ihren stundenlangen Vorbereitungen nicht einmal mehr wiedererkennt? Die Herzallerliebste, die man in sportlichem oder wahlweise sexy Outfit kennengelernt hat, gleicht im schlimmsten Fall einem überdimensionierten Sahnebaiser und im besten Fall eben Sissy in persona. Jedenfalls sehr wahrscheinlich nicht der Frau, die man irgendwann in einem Anfall von Romantik oder Trunkenheit (oder beidem) gefragt hat, ob sie denn gerne geehelicht werden würde. Dann müssen Tischkärtchen ausgesucht werden(wo wir dabei sind: darf auch unter Umständen rosa sein), Blumen in rauen Mengen verteilt werden, Gäste mit komischen Bonbons versorgt werden. Die Feier findet zudem meistens mit Eltern und Schwiegereltern statt. Sich einfach ordentlich einen anleuchten und dann gemeinsam mit den besten Kumpels in Bart Simpson Manier das Gesäss frei machen ist da meistens nicht so wirklich drin. Es sei denn, man will den ersten Ehekrach schon nach 2 Stunden Ehe riskieren.
Also im Grunde genommen tun sich Männer die Chose den Frauen zuliebe an, was ja sehr niedlich ist. Leider merkt man das manchmal auch den Trauungen und den anschliessenden Festen an. Sie organisiert und versucht, ihre Sissy-Märchenhochzeit genau so zu bekommen, wie SIE es sich seit Kindesbeinen gewünscht hat und mutiert dabei zur Furie. Da der Bräutigam aus lauter Euphorie anfangs keine Widerworte fand, ist Madame es auch gewohnt, dass er macht, was ihm geheissen. Ein feiner Brauch für die zukünftige Ehe :-) Im besten Fall lockern beide im Laufe der Feier mit steigendem Alkoholkonsum den Griff, im schlimmsten Fall keift sie ihn an und zwingt die Gäste zu tanzen (Übertrieben? Mitnichten, alles schon gesehen!!). Soviel Alkohol kann man als Gast gar nicht trinken um das noch lustig zu finden.

Und dabei kommt man noch zu dem erstaunlichsten an der ganzen Chose: so eine Hochzeit kostet un-glaub-lich viel Kohle. Schätzungen zufolge sind Ausgaben um die 20.000 Euro keine Seltenheit. Davon bekommt man ein neues Auto. Man kann natürlich sparen und die Veranstaltung im Vereinshaus abhalten aber was wird dann aus Sissy?

Für Zuschauer und Eingeladene (one to go) sind Hochzeiten ein feines Panopktikum an geschmacklosen Outifits, betrunkenen Anverwandten und detaillierten, nicht immer diplomatischen "debriifiiings". Und so lange man selber nicht drin steckt - weder als Brautpaar noch als Trauzeugen oder Brauteltern - soll es erlaubt sein, zu analysieren und kritisieren. Aussenstehende wissen's doch IMMER besser. Andere würden's bei einem selber ja auch tun...

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