Wednesday, January 21, 2009

Oktober - Wieder Kongress...und das war's dann eigentlich

Oktober ruhig, zumindest sagt mir das mein Outlook-Kalender. Oder ich will mich vielleicht nicht so genau erinnern. Gegen Mitte ging's nach Monaco auf Kongress, das Örtchen ist immernoch recht hässlich, der Prinz Albert auch und zudem hat's auch noch geregnet. Nachdem ich mir letztes Jahr eine Tirrade meines Cheffchens anhören musste, von wegen der Helikopterflug (wir erinnern uns? Kostet weniger als das Taxi) sei "inappropriate" und deshalb zukünftig zu unterlassen, habe ich diesen wohlgemeinten Rat natürlich befolgt, was mir wiederum den Spott meiner versammelten Kollegenschar eingebracht hat. Soviel dazu.
Er wiederum war bis zum Zeitpunkt meiner Reise in den USA. Dumm nur, dass zwei Kongresse zum gleichen Zeitpunkt stattfanden, einer in Monaco (da war ich) und einer in Paris (da hätte er sein sollen). Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass seine Rückreise ein bisschen spät sei, weil niemand am Eröffnungstages des Pariser Kongresses anwesend sei, eröffnete der Idiot mir, dass er "plans for the weekend" hätte und deswegen unmglich einen Flug früher nehmen könne. Schön wenn man Arbeit und Vergnügen so hübsch verbinden kann. Das Ergebnis war entsprechend: die Lanyards, die wir sponsorten, kamen nicht an. Ich versuchte von Monaco aus das Ding irgendwie hinzubiegen, und als er endlich am Kongress ankam und das Ausmass des Schreckens erfasste, machte er sich nicht etwa daran, den Schaden zu beheben. Das wär' zuviel Arbeit gewesen. Er beschied, das die Organisatoren ja wohl ein Interesse darin hätten, die blöden Bänder zu haben und deshalb sollten sie sich gefälligst selber darum kümmern - und rauschte ab. Zum Glück hatte ich unsere frisch eingestellte Assistentin-Azubi hingeschickt um zu kucken, wie ein Kongress so von innen ausschaut. In seiner Abwesenheit und mit telefonischer Anleitung aus Monaco hat sie das Ding dann noch einigermassen hingekriegt.

Generell ging mir der Bub immer mehr auf den Zeiger. Es war nämlich seit etwa 5 Monaten Wahlkampagne in den USA. Selbige wurde aufmerksamst verfolgt. Während der Arbeitszeit. Über Youtube, democratsabroad und dergleichen. Im Oktober etwa hat er dann auch tatsächlich aufgehört, die offenen Facebook, Yahoo und Youtube Fenster auf seinem PC hektisch zu schliessen, sobald ich in sein Büro kam, und hat einfach weiterlaufen lassen.
Was ihn aber natürlich nicht davon abgehalten hat, mich mit Vorträgen darüber zu beglücken, was er für professional attitude hielt (nach Ende des Kongresstages nicht mehr mit Kollegen zu kommunizieren beispielsweise. Wohl weil er sich immer in irgendwelche Gay Bars verpisst und von den besagten Kollegen keiner sonderlich Lust auf seine Begleitung zu haben scheint). Es sollte im darauf folgenden Monat dann zum erwarteten Clash kommen. Bisher jedoch verhandelten wir noch über die Modalitäten meines unbegrenzten Arbeitsvertrages ab März 2009: da France Telecom ja schon seit Jahren Einstellungsstop hat, war das eine etwas langwierige Angelegenheit. Erst sollte ich in einer Auslandsfiliale eingestellt werden, da die nicht von der Muttergesellschaft kontrolliert werden. Von dort könne man dann meinen Vertrag nach Frankreich überschreiben, was eine interne Personalbewegung wäre und somit von der Muttergesellschaft gestattet. Nach London, kam Rom als Büro infrage, dann ging's nach Südafrika. Monatelang, wann, wohin, wie lange? Um dann am Ende festzustellen, dass das Ganze wohl auch innerhalb Frankreichs möglich wäre, da es da noch eine französische Filiale gäbe, die wohl der Kontrolle der Muttergesellschaft irgendwie entkomme. Wie auch immer, den Vertrag hatte ich immernoch nicht, viele mündliche Zusagen und vor allem Beteuerungen, nichts schriftliches. Und da mir das Ganze langsam zu blöd wurde, fing ich an, mich nach etwas anderem umzuschauen. Ende Oktober hatte ich ein erstes Gespräch mit Alstom, bis zum zweiten Gespräch sollten allerdings 2 Monate vergehen.

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